Orientierungslos nach dem Abi – Was tun, wenn du nicht weißt, wie es weitergeht?

Das Abitur oder der Schulabschluss ist geschafft – ein großer Meilenstein, auf den du jahrelang hingearbeitet hast. Doch statt Euphorie fühlst du vor allem eines: Unsicherheit.

  • Soll ich studieren oder eine Ausbildung machen?

  • Wie finde ich aus tausenden Studiengängen den passenden?

  • Welcher Beruf passt zu mir?

  • Was, wenn ich mich für den falschen Weg entscheide?

  • Warum scheinen alle anderen genau zu wissen, was sie wollen – nur ich nicht?

  • Kann ich erfolgreich sein obwohl ich kein guter Schüler war und kein Einser Abitur habe?

Wenn du dich nach der Schule orientierungslos fühlst, bist du nicht allein. Tatsächlich geht es vielen Abiturienten genauso. Verschiedene Studien zeigen, dass fast die Hälfte der Abiturienten in Deutschland sich nach dem Abitur orientierungslos fühlen. Außerdem bricht in Deutschland fast jeder dritte Student die Uni ab, was zeigt, dass viele Schulabgänger sich erstmal für den falschen Studiengang entscheiden.

In einer Zeit, in der dir scheinbar alle Möglichkeiten offenstehen, fällt es dir umso schwerer, eine klare Richtung zu finden. Stattdessen fühlst du eine große Leere und spürst dauerhafte Selbstzweifel.

In diesem Artikel erfährst du:
✅ Warum Orientierungslosigkeit völlig normal ist
✅ Welche Ängste und Blockaden dich möglicherweise zurückhalten
✅ Wie du Schritt für Schritt herausfindest, was wirklich zu dir passt
✅ Welche Alternativen es gibt, wenn du dir noch unsicher bist


Warum Orientierungslosigkeit nach dem Abi normal ist

Wenn du gerade keine Ahnung hast, wie dein Leben weitergehen soll, mach dir keine Sorgen: Das ist völlig normal.

1. Du hast nie gelernt, große Entscheidungen selbst zu treffen

Seit der Grundschule war die Richtung klar vorgegeben. Du bist in die nächste Klasse gekommen, hast Hausaufgaben erledigt und Prüfungen geschrieben – immer mit dem Ziel, das Abi zu bestehen.

Doch plötzlich gibt es keine festen Vorgaben mehr. Kein Lehrer sagt dir, was du tun sollst. Deine Eltern können dich vielleicht beraten, aber die endgültige Entscheidung liegt bei dir.

👉 Fazit: Es ist kein Wunder, dass du unsicher bist. Große Entscheidungen zu treffen, muss man erst lernen. Versuche zukünftig mehr auf dein eigenes Bauchgefühl zu hören als immer deine Eltern, deine Freunde oder deine Familie um Rat zu fragen.

2. Die „perfekte Entscheidung“ gibt es nicht

Viele denken, sie müssten jetzt die eine richtige Entscheidung treffen, die ihr Leben bestimmt. Doch das ist eine Illusion.

  • Viele Menschen studieren und wechseln später in einen ganz anderen Bereich.

  • Berufliche Wege sind heute flexibler als früher.

  • Die meisten erfolgreichen Menschen sind Umwege gegangen.

  • Du wirst niemals wissen, wie sich die anderen Optionen entwickelt hätten.

👉 Fazit: Du kannst dich gar nicht falsch entscheiden – jede Erfahrung, die du machst, wird dich ein bisschen weiterbringen. Vermeintliche Fehler helfen dir immer dich weiterzuentwickeln.

3. Zu viele Optionen können lähmen

Als deine Eltern in deinem Alter waren, war der Karriereweg oft vorhersehbar: Schule → Ausbildung oder Universität → ein Job im gleichen Unternehmen für die nächsten 40 Jahre.

Heute hast du unzählige Möglichkeiten:
✅ Studium? – Aber welches?
✅ Ausbildung? – Welcher Beruf ist der richtige?
✅ Selbstständig werden? – Aber wie?
✅ Oder doch erstmal für einige Monat ins Ausland?

Je mehr Optionen es gibt, desto schwerer fällt die Entscheidung. Dieses Phänomen ist das sogenannte Paradox of Choice. Sicher kennst du das aus eigener Erfahrung. Wenn du in einem Restaurant bist, das nur fünf Gerichte auf der Speisekarte hat, schaffst du es dich sehr schnell zu entscheiden. Wenn aber 30 Gerichte auf der Karte stehen, brauchst du sehr lange, um dich zu entscheiden.

👉 Fazit: Statt dich von der Fülle der Möglichkeiten überfordern zu lassen, solltest du sie als Chance sehen. Je mehr du über dich selbst lernst, desto leichter fällt es dir die richtigen Möglichkeiten für dich auszuwählen.

Stichwort Selbstzweifler Orientierungslosigkeit

Häufige Ängste nach dem Abi – und wie du sie überwindest

1. „Was, wenn ich mich falsch entscheide?“

Die Angst, sich „falsch“ zu entscheiden, ist weit verbreitet. Doch Fehler sind außerordentlich wichtig, um dich weiterzuentwickeln und mehr zu dir selbst zu finden.

  • Selbst wenn du nach einem Jahr merkst, dass ein Studium oder eine Ausbildung nicht zu dir passt – du hast wichtige Erkenntnisse gewonnen.

  • Jede Erfahrung bringt dich weiter, selbst wenn sie nicht perfekt ist.

  • Es gibt immer die Möglichkeit, den Weg zu ändern.

👉 Tipp: Mach dir nicht so viel Stress. Du weißt sowieso nie, ob du dich richtig entschieden hast, weil du dafür alle Informationen benötigst und wissen musst, wie sich die verschiedenen Optionen entwickeln.

2. „Was, wenn ich später keinen guten Job finde?“

Viele haben Angst, sich für ein „unsicheres“ Studium oder eine Ausbildung zu entscheiden. Doch die Wahrheit ist:

  • Der Arbeitsmarkt verändert sich ständig. Berufe, die heute gefragt sind, können in 10 Jahren nicht mehr existieren – und umgekehrt.

  • Die meisten Menschen wechseln ihre Karriere mehrfach im Leben.

  • Soft Skills wie Eigeninitiative, Kreativität und Lernfähigkeit sind oft wichtiger als der konkrete Abschluss.

👉 Tipp: Wähle etwas, das dich wirklich interessiert, statt nur auf vermeintliche Sicherheit zu setzen. Glücklich zu sein und etwas zu machen, was dir wirklich Spaß macht, ist viel wichtiger als einen Beruf zu haben, der dich reich macht.

3. „Ich habe keinen Plan, was ich will.“

Falls du noch keine klare Richtung hast, ist das kein Problem. Manchmal braucht es einfach Zeit.

  • Praktika oder Nebenjobs helfen dir, Einblicke in verschiedene Berufe zu bekommen.

  • Mache eine Reise nach dem Abitur. Das eröffnet neue Perspektiven und ändert deinen Blickwinkel auf die Welt.

  • Persönlichkeitsentwicklung hilft dir, deine Stärken und Interessen zu entdecken.

👉 Tipp: Es ist okay, sich erst einmal auszuprobieren. Du musst nicht alles sofort wissen.


Ist Orientierungslosigkeit nach der Schule etwas Schlechtes?

Orientierungslosigkeit nach dem Abitur muss nicht zwingend etwas Schlechtes sein. Warum du deine Orientierungslosigkeit sogar als etwas Positives betrachten kannst, möchte ich dir an einem persönlichen Beispiel verdeutlichen. Ich selbst hatte schon einige Monate vor dem Abitur meinen Studienplatz sicher. Weil ich wusste, dass ich später einmal Karriere machen und einen möglichst raschen Übergang ins Berufsleben wollte, hatte ich mir für die Zeit zwischen dem Abitur und dem Studium sogar schon zwei Praktika organisiert. Auch während dem Studium habe ich dann ein ganz klares Ziel vor Augen und nehme mir keine Zeit, um alles richtig zu hinterfragen. Während allen Semesterferien mache ich verschiedene Praktika und ordne dem Erfolg im Studium alles unter, sogar die Zeit mit meinen Freunden oder der Familie.

Jetzt denkst du dir bestimmt: das hört sich doch so an, als ob er einen klaren Plan hatte. Wie soll mir das mit meiner Orientierungslosigkeit nach der Schule wirklich weiterhelfen?

Aus meiner Sicht ist die Zeit nach dem Schulabschluss eine Phase, in der du keine Orientierung haben solltest. Du bist noch jung und sollst dich ausprobieren. Nimm deine Orientierungslosigkeit mit auf eine Reise während der du dich selbst besser kennenlernst. Mache verschiedene Praktika, probiere Dinge aus und nimm dir vor allem Zeit. Du kannst noch früh genug ins Berufsleben starten, herausfinden welcher Job zu dir passt und Karriere machen. Aber deine Jugend ist eine Zeit, in der du vor allem besondere Erfahrungen machen sollst. Lerne dich selbst so gut wie möglich kennen. Das wird dir später im Leben deutlich weiterhelfen.

Denn bei mir selbst kommt dann drei Jahre nach dem Studium, als ich auf dem Weg war eine rasante Karriere in einem Großkonzern zu machen, die Orientierungslosigkeit. Ich habe zwar den Beruf, den ich immer wollte, doch plötzlich scheint mir der Plan, den ich jahrelang verfolgt habe völlig lächerlich. Ich weiß nicht mehr wer ich bin und muss das während meiner schmerzhaften Quarter Life Crisis herausfinden. Je früher du für dich selbst herausfindest, wer du bist und was du wirklich willst, unabhängig von den Erwartungen deiner Eltern oder der Gesellschaft, desto besser.

Wie findest du heraus, was zu dir passt?

Hier sind einige konkrete Schritte, um mehr Klarheit über deine Zukunft zu bekommen.

1. Selbstreflexion: Was interessiert dich wirklich?

Setze dich mit diesen Fragen auseinander:

  • Welche Fächer haben dir in der Schule Spaß gemacht – und warum?

  • Was machst du gerne in deiner Freizeit?

  • Gibt es Berufe oder Tätigkeiten, die dich faszinieren?

Schreib deine Gedanken auf. Oft zeigt sich ein Muster.


2. Teste verschiedene Dinge aus

Theorie ist das eine – doch erst in der Praxis findest du heraus, was dir wirklich liegt.

Mache Praktika in verschiedenen Bereichen.
Probiere einen Nebenjob aus, der dich interessiert.
Nimm an Online-Kursen teil, um neue Themen kennenzulernen.


3. Nutze Persönlichkeitsentwicklung für mehr Klarheit

Beitrag zu mehr Zufriedenheit falls man orientierungslos nach dem Abi ist

Beschäftige dich mit Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität. So findest du zu dir und entwickelst mehr Bewusstsein. Hier sind einige Übungen, die du machen kannst.

Definiere deine Werte. Was ist dir wirklich wichtig? Willst du eine möglichst große Karriere machen und viel Geld verdienen? Oder ist dir Selbstverwirklichung wichtiger?

Wie sieht dein perfekter Tag aus? Schreibe genau auf, wie dein perfekter Tag aussieht. Dabei sollst du keinen Urlaubstag, sondern einen normalen Tag aus deinem Alltag beschreiben. Sobald du deinen perfekten Tag kennst, kannst du nach Berufen suchen, die dazu passen.

Implementiere Achtsamkeit in dein Leben. Fang an zu meditieren, schreibe Tagebuch oder geh täglich ohne dein Handy in der Natur zu spazieren. Egal für was du dich entscheidest, schau, dass du jeden Tag achtsame Zeiten hast.

Beschäftige dich mit Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität. Lies ein Buch, hör einen Podcast oder schau dir YouTube Videos an, um dich inspirieren zu lassen.

Lies mein Buch 😁 Natürlich musst du mein Buch nicht lesen. Aber wenn du Orientierungslosigkeit nach der Schule empfindest und nicht weißt, was du machen sollst, kann mein Buch „Quarter Life Crisis. Eine verlorene Generation“ dir sehr gut weiterhelfen. Ich habe mein Bestes gegeben ein Buch zu schreiben, das jungen Menschen in einfacher Sprache weiterhilft. Also kann ich es von ganzem Herzen empfehlen.

Quarter Life Crisis ist das Buch für effektives Selbstcoaching

4. Gap Year: Reisen, Work & Travel oder soziales Engagement?

Eine Auszeit nach dem Abitur kann eine großartige Möglichkeit sein, dich selbst besser kennenzulernen.

Optionen:
🌍 Work & Travel – Reisen und Arbeiten in exotischen Ländern.
🏡 Freiwilligenarbeit – Soziale Projekte weltweit.
👨‍💻 Internationale Praktika – Berufserfahrung im Ausland.

Viele junge Menschen berichten, dass sie nach einem Jahr viel klarer sehen, was sie wirklich wollen.

Beispiel für eine Reise statt Nesthocker bei Orientierungslosigkeit

5. Sprich mit Menschen, die den Weg schon gegangen sind

Manchmal hilft es, von anderen zu lernen.

  • Rede mit Studierenden oder Azubis über ihre Erfahrungen.

  • Finde Mentor:innen, die bereits in deinem Wunschbereich arbeiten.

  • Nutze LinkedIn oder Netzwerke, um mit Fachleuten zu sprechen.

👉 Tipp: Du musst nicht alles allein herausfinden – andere haben ähnliche Erfahrungen gemacht und können dir wertvolle Tipps geben. Fange außerdem an mit deinen Eltern, deinen Freunden oder deiner Familie über deine Orientierungslosigkeit zu sprechen. Nichts ist schlimmer als alles in sich hineinzufressen und mit der Leere in dir alleine zu sein. Teile deine Gedanken und Gefühle. Du wirst sehen schon ein einziges offenes Gespräch führt dazu, dass es dir besser geht.

 

6. Lass dich nicht stressen

Wer kennt es nicht. Kaum ist die Schule vorbei – oder sogar noch während dem Abitur, machen dir deine Eltern oder Lehrer Druck und überreden dich zu einer Berufsorientierung zu gehen, um dich möglichst schnell aufs Berufs Leben vorzubereiten. Gleichzeitig erzählen dir deine Kumpels, dass sie ihren Studienplatz oder ihre Ausbildungsstelle schon seit Monaten sicher haben. Auf Instagram siehst du Leute, die seit Wochen im Ausland chillen und dort die Zeit ihres Lebens haben.

Wichtig ist zu verstehen, dass alle Menschen ihren eigenen Zeitplan haben. Auch deine Eltern, die dir jetzt stressen machen, haben in deinem Alter höchstwahrscheinlich selbst nicht gewusst, was sie machen sollen. Du wirst deinen das richtige für dich finden. Hör auf dir dauerhaft einen Kopf zu machen und fang an Dinge auszuprobieren.


Welche Möglichkeiten hast du nach dem Abi?

Hier sind konkrete Möglichkeiten, die du nach der Schule wählen kannst:

Option

Beschreibung

🎓 Studium

Ideal, wenn du dich für ein Fach tiefgehend interessierst.

🏗 Ausbildung

Praxisorientiert, oft mit direkter Jobgarantie.

🌍 Gap Year

Reisen, neue Kulturen entdecken, Erfahrungen sammeln.

💼 Praktikum

Erste Einblicke in die Arbeitswelt gewinnen.

🚀 Selbstständigkeit

Wenn du Lust hast, dein eigenes Ding zu starten.

📚 Freiwilliges Soziales Jahr

Soziale Arbeit in Deutschland oder im Ausland.

👉 Fazit: Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“ – nur Erfahrungen, die dich weiterbringen.


Fazit: Deine Unsicherheit ist nur eine Phase – dein Weg wird sich zeigen

Falls du nach dem Abi gerade keine klare Richtung hast, ist das kein Problem – sondern eine Chance.

💡 Erlaube dir, verschiedene Dinge auszuprobieren.
💡 Erkenne, dass du deine Richtung jederzeit ändern kannst.
💡 Setze dich nicht unter Druck – du hast mehr Zeit, als du denkst.

Dein Weg wird sich Schritt für Schritt zeigen – wenn du bereit bist, ihn zu gehen. 🚀